Eine Million Wächter
Weltausstellung World Expo wird für Besucher aus aller Welt sicher sein

Land: China

Die Polizei von Shanghai hat während einer 12-tägigen Razzia ungefähr 6.000 Menschen, die in Verbrechen wie Prostitution und Diebstahl verwickelt waren, verhaftet. Die Razzia ist die vierte ihrer Art in den letzten zwei Monaten und soll mehr Sicherheit während der kürzlich eröffneten World Expo schaffen. Über 30.000 Polizisten führten während der Kampagne mehr als 900 Razzien durch, berichtet die städtische Sicherheitsbehörde.

Von den 6.402 verhafteten Menschen befinden sich 429 derzeit in Haft und sehen sich möglicherweise formellen Verhaftungen und Strafverfolgung unter dem Verdacht von Diebstahl, Glücksspiel, Prostitution oder dem Verkauf von pornografischem Material gegenüber. Weitere 852 Menschen befinden sich auf Verwaltungsanordnung in Gewahrsam und stehen maximal 15 Tage unter Arrest.

Die Razzia wurde auf die nähere Umgebung des Expo-Geländes begrenzt. Eine Eingreiftruppe aus 16 Polizeistationen in der Gegend wurde gebildet, um Straßenverbrechen, Verkehrsstraftaten und potenzielle Brandgefahren im Zaum zu halten.

Während des Einsatzes räumte die Polizei Straßenhändler um das Expo-Gelände und verhaftete 26 Verdächtige. Zehn von ihnen stehen noch unter Arrest.

Außerdem wurden 2.000 nicht lizensierte motorisierte Zweiräder, die schon lange eine Verkehrsbedrohung für die Stadt bedeuten, beschlagnahmt.

Unter den mehr als 6.000 Inhaftierten befinden sich auch einige Ausländer. Die Polizei nahm im Bezirk Xuhui u.a. vier Ausländer fest, die beschuldigt werden, sich illegal im Land aufzuhalten und Drogen konsumiert zu haben.

Weitere 31 Ausländer wurden unter dem Verdacht festgenommen, sich illegal im Land aufzuhalten und im benachbarten Bezirk Minhang in einem illegalen Hotel zu arbeiten. Die Polizei gab jedoch nicht bekannt, wie viele Ausländer sich noch in Haft befinden oder freigelassen worden sind.

Die Polizei hat ihre Patrouillen in wichtigen Gewerbegebieten, Verkehrsknotenpunkten, Reisezielen und Gebieten mit hoher Kriminalitätsrate verstärkt.

Ein Spezialteam der Polizei wurde gegründet, um verdächtige Personen und Fahrzeuge zu überprüfen, die das Expo-Gelände betreten. Mit einem Fotovergleich verhaftete die Polizei während der Kampagne acht gesuchte Verdächtige. Die Polizei von Changning hat ihre motorisierten Patrouillen von 15 auf 34 Fahrten täglich verstärkt.

Kurz vor der Eröffnung der World Expo hat die Polizei alle Maßnahmen ergriffen, um die Stadt optimal zu sichern, gerade nach den Selbstmordanschlägen in Moskau, bei denen mindestens 51 Menschen umkamen. Zusätzlich zu ihrer Kampagne zur Verringerung der Straßenkriminalität hat die Polizei eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit zu erhöhen.

Die Polizei und das chinesische Innenministerium haben in einer Pressekonferenz vor der Expo-Eröffnung einen systematischen Sicherheitsplan bekanntgemacht, der von Kontrollen der öffentlichen Transportmittel bis zu Notfallplänen reicht.

Shanghai hat das weltweit größte öffentliche Bussystem mit fast 1.000 Buslinien. Der neue Sicherheitsplan sieht vor, dass Inspektoren in jeden Bus geschickt werden, um auf allen 42 Expolinien und an 2,188 Haltestellen Sicherheitschecks vornehmen. Röntgenstationen, wie auf den Flughäfen, sind an allen 870 Eingängen zu den 282 U-Bahnstationen aufgestellt.

Jeder, der ein Messer jeglicher Art kaufen möchte, muss sich mit seinem richtigen Namen registrieren lassen. Dies gilt ebenso für den Kauf von giftigen Chemikalien, wie z.B. Rattengift und Pestizide. Auch bei allen Hotel-Check-ins muss der richtige Name angegeben werden.

In einer Pressekonferenz blieb der stellv. Direktor der städtischen Sicherheitsbehörde von Shanghai, Cheng Jiulong, eine Antwort auf die Frage nach der Anzahl der eingesetzten Beamten schuldig. Internationale und chinesische Medien gehen aber davon aus, dass die Stadt die Hilfe von über einer Million Freiwilliger – viele davon im Ruhestand – in Anspruch genommen hat, um auf den Straßen zu patrouillieren und potenzielle Gefahren auszumachen.

Insider in Shanghai sprechen von rund einer Million Beamten aus Polizei und Armee, 250.000 Spezialeinsatzkräften und 200.000 Geheimagenten. Dazu kommen etwa 1,2 Millionen freiwillige Helfer, die im Rahmen der Expo als Verkäufer und im Catering arbeiten.

Außerdem hat China tausende Polizeiwagen, Spezialfahrzeuge, Hubschrauber und Schiffe der Küstenwache in Shanghai zusammengezogen.

Sicherheitsmaßnahmen
Sicherheitsbeamte werden in allen Teilen der beiden Flughäfen stationiert.

Die Straßen zwischen den Flughäfen und dem Expogelände werden von Kameras und Hubschraubern überwacht.

Flüge mit Drachen, Laternen, Heißluftballons jeder Größe, Ballons, Flugschiffen und Paragliders über der Stadt und dem Expogelände sowie über Teilen von Suzhou und Zhejiang sind verboten.

Sicherheits-Checkpoints sind an allen 870 Eingängen der 282 U-Bahnstationen eingerichtet worden.

Den gesamten Expopark umschließt ein doppelter Ring aus Sicherheitszäunen, den jeder Besucher passieren muss, um ins Expogelände zu gelangen.

Personen, die Post oder Pakete nach Shanghai oder zur Expo schicken wollen, müssen sich Postbeamten gegenüber ausweisen und den Inhalt der Post überprüfen lassen.

Entzündliche Stoffe wie Feuerzeuge, Streichhölzer und Alkohol dürfen nicht mit in den Expopark genommen werden.

Der Verkauf von Messern und Porzellanmessern ist verboten. Käufer von Küchenmessern oder großen Obstmessern müssen ebenfalls ihren richtigen Namen angeben.

Lastwagen mit gefährlicher Fracht dürfen während der gesamten Expo (Mai-Oktober) nicht in die Stadt fahren.

Alle Busse, Lastwagen und Autos werden mit Satelliten überwacht.

Diese umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen sollen der absoluten Sicherheit der von der Regierung erwarteten 70-90 Millionen Besucher dienen.

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