Sommerfrische mit Storchengang
Kneippen auf Südtirols Bauernhöfen: Wellness aus der Natur

Land: Italien

Sommerfrische mit Storchengang
Titelbild: © Südtirol Marketing/Stefano Scatà
Bildbeschreibung: Quelle des Wohlergehens – kaltes Wasser aus den Bergen
Kaltes klares Wasser, gesunde Kräuter und eine reine Bergnatur: Südtirols Bauernhöfe passen perfekt zum ganzheitlichen Gesundheitskonzept Pfarrer Kneipps. Einige „Roter Hahn“-Höfe leben die Lehre des Wellness-Pioniers dabei ganz bewusst.

Am Biohof Unterstein im Hochpustertal beispielsweise erleben Interessierte echtes Kneippen mit Dolomitenblick. Der Hof liegt am Rand des Höhenkurorts Niederdorf. Gastgeberin Maria Mairhofer ist ausgebildete Kneipp-Gesundheitstrainerin und Bio-Bäuerin der ersten Stunde. Zwischen den täglichen Wellness-Anwendungen können bei ihr Kurse in Kräuterverarbeitung und Kräuterkosmetik besucht werden. Im baubiologisch errichteten Hof, seelenruhig am Südhang auf 1.200 Metern Höhe gelegen, verführen eine Kneipp-Badestube und ein Naturbadeteich zum gesunden Naturerlebnis. Lehrreiche Bewegung vermittelt der beschilderte Kräuterwanderweg, der direkt an der Hoftür entlangführt.

Apropos: Heilkräuter sind eine der fünf Säulen Kneipps und Bäuerin Priska Weger ist hier die Expertin. Ihr Bauerngarten am Oberhaslerhof in Schenna gilt als einer der schönsten in Südtirol und während spannender Führungen beschreibt sie Verwendung und Wirkung der seltensten Gewächse. Köstlich: Am Morgen gibt es mit vielen hofeigenen Pflanzen und Produkten aus dem Garten – typisch übrigens für alle „Roter Hahn“-Höfe – ein Wiedersehen auf dem herrlich arrangierten Frühstückswagen. Am Oberhaslerhof fühlt man sich ebenfalls allen Aspekten der Lehre Pfarrer Kneipps verpflichtet. So darf das Wasser nicht fehlen: Im Storchengang staksen Groß und Klein über den Kneipp- und Fußmassageweg und auch der Hofbrunnen und die Bauernsauna locken zu gesunden Wasserspielen.

Kneippen wie zu alten Zeiten: Der Ronacherhof aus dem 12. Jahrhundert galt bereits zu Kneipps Zeiten als historische Besonderheit. Das Programm zu Gast bei Hofe: Landleben spüren in allen Facetten, mit vielen hofeigenen Produkten, beim Brotbacken, Speckselchen und bei Kneippanwendungen, die puristisch schön in der Natur stattfinden: Auf dem Barfußweg, beim Tautreten oder nach Arm- und Fußbädern am hölzernen Wassertrog, immer unter Anleitung von Bäuerin Irmi Messner, fühlen sich nicht nur müde Wanderer wie neu geboren.

Alle Adressen und mehr zum Vitalurlaub auf dem Südtiroler Bauernhof unter www.roterhahn.it

Hintergrund-Info: Der „Wasserdoktor“ Sebastian Kneipp

Sebastian Kneipp wurde als Sohn eines Webers 1821 in Bayern geboren. Noch während seines Theologie-Studiums erkrankte er an Lungentuberkulose, einer Krankheit, die zur damaligen Zeit als unheilbar galt. Durch Zufall gelangte Kneipp zum Büchlein „Unterricht von Krafft und Würckung des frischen Wassers in die Leiber der Menschen“ (sic.) des Arztes Johann Siegmund Hahn aus dem Jahre 1738 und fing an, kalte Eintauchbäder in der Donau zu nehmen. Nach wenigen Monaten war Sebastian Kneipp vollständig geheilt. 1886 veröffentlichte er das Buch „Meine Wasserkur“, in dem er niederschrieb, wie die Wasseranwendungen durchzuführen sind. 1889 schrieb er „So sollt ihr Leben“, das sich vor allem der gesunden und naturnahen Lebensführung widmete. Mit diesem Werk erlangte Kneipp Weltruhm. Kneipp beschreibt darin Leib, Seele und Geist als untrennbare Einheit. In der Kneipp-Methode werden die biorhythmischen Ordnungen unseres Lebens ebenso beachtet wie die Kräfte, die unsere Seele und unseren Geist stärken: Wasser, Heilkräuter, Bewegung, Ernährung, Lebensordnung.

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