Prachtvolle Ruinen
Die ehemalige Königsstadt Ayutthaya

Land: Thailand

Nur 80 Kilometer nördlich der heutigen thailändischen Hauptstadt Bangkok symbolisiert die alte Königsstadt Ayutthaya noch immer die bedeutendste Epoche der thailändischen Geschichte: Prachtvolle Ruinen von Tempeln, Palästen und Festungsanlagen in der ganzen Provinz legen beredtes Zeugnis ab vom verblichenen Glanz der ehemaligen Ayutthaya Periode. Über 400 Jahre lang herrschten hier insgesamt 33 Könige aus fünf verschiedenen Dynastien. Dass die Stadt bei den vielen kriegerischen Auseinandersetzungen in der damaligen Zeit uneingenommen blieb, ist vor allem auf ihre einzigartige und gut gewählte Lage zurückzuführen. Die Stadt selbst bildet fast eine Insel, da sie an allen Seiten von Wasser umgeben ist: Vom Chao Phraya im Westen und Süden, im Osten vom Pa Sak und im Norden von einem kleinen Gewässer, wo einmal der Lop Buri Fluss strömte, bevor er seinen Lauf änderte. Die Stadt war nicht nur an allen Seiten von Gewässern geschützt, sondern auch von 20 Meter hohen und fünf Meter dicken Stadtmauern. Darüber hinaus wurde das tiefgelegene Land in diesem Flussgebiet regelmäßig überflutet, sodass einerseits eine lang dauernde Belagerung unmöglich und andererseits das Land besonders fruchtbar für den Reiseanbau war.
Bereits im Jahre 1350 machte König U-Thong die Stadt Ayutthaya zur Hauptstadt seines Königreiches. In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich Ayutthaya mit drei prächtigen Palästen und über 400 Tempeln zu einer beeindruckenden Stadt, die nicht nur asienweit Ruhm erlangte: Diplomatische Beziehungen mit Louis XIV und der regelmäßige Besuch von Händlern aus China, Japan, Portugal, den Niederlanden und dem persischen Reich belegen dies. Zur Blütezeit reichten die Grenzen des siamesischen Königreichs weit über die Grenzen des heutigen Thailands hinaus; Teile von Myanmar, Laos, Kambodscha, China,Vietnam und Malaysia fielen unter den Herrschaftsbereich des Königreichs von Ayutthaya. Den vielen Eroberungsversuchen trotzte Ayutthaya über 400 Jahre lang erfolgreich, bis die Stadt schließlich nach einer 15-monatigen Belagerung 1767 von den Burmesen eingenommen und vollkommen zerstört wurde.
Obwohl einige Sehenswürdigkeiten der Stadt bei dem Angriff zerstört wurden, blieben bis heute viele wichtige Relikte aus der ruhmreichen Herrschaftszeit der Stadt erhalten. Aufgrund ihrer langen Geschichte vereint die Architektur der Stadt eine faszinierende Mischung aus Khmer Tempeln, Gebäuden im Sukhothai-Stil und dem eigenen Ayutthaya-Stil, der sich aus einer Verschmeltzung der beiden früheren Baustilen entwickelte. Dass die historische Bedeutung Ayutthayas bis heute erhalten ist, zeigt vor allem die Ernennung des historischen Parks von Ayutthaya zum Weltkulturerbe durch die UNESCO im Jahre 1991.

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