CRM Centrum für Reisemedizin rät zum Mückenschutz
Reisen in die USA und nach Kanada Vorsicht vor West-Nile-Fieber im Indian Summer

Land: Kanada

In Kanada und den USA gibt es derzeit einen drastischen Anstieg von Erkrankungen an West-Nile-Fieber, einer durch Mückenstiche übertragenen Virusinfektion. Das CRM Centrum für Reisemedizin in Düsseldorf rät daher aktuell allen Reisenden in diese Region, sich umfassend über wirkungsvollen Mückenschutz bei einem reisemedizinisch fortgebildetem Apotheker beraten zu lassen. Eine Schutzimpfung gegen den Erreger gibt es nicht.

Das West-Nile-Fieber hat ähnliche Symptome wie eine Grippe. 3 bis 6 Tage nach dem Mückenstich treten Fieber und Muskelschmerzen auf, etwas später kommen Schwellungen der Lymphknoten hinzu. Etwa ein Drittel der Erkrankten entwickelt zusätzlich an Brust, Rücken und Armen einen Hautausschlag. "Bei einigen Infizierten kommt es zu neurologischen Erscheinungen wie Hirn- oder Hirnhautentzündung. Vor allem bei älteren Menschen kann das West-Nile-Fieber sogar tödlich verlaufen", erläutert Privatdozent Dr. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM.

In Kanada wurden bis zum 8. September 1.790 Erkrankte registriert. Im Vergleich dazu waren es im gesamten Vorjahr insgesamt nur 127 Fälle. In den USA ist das West Nile-Fieber bis zum 18. September bei 1.982 Menschen festgestellt worden, davon 587 innerhalb der Vorwoche. Die meisten stammen aus Colorado (329), den beiden Dakotas (279/173), Kalifornien (231), Wyoming (152) und Montana (135). Bei 573 Erkrankten verlief die Infektion schwer, 49 Menschen verstarben bisher daran.

Im Moment lockt das Naturspektakel des sogenannten Indian Summer viele Touristen nach Nordamerika. Trekking, Kanu- und Wandertouren sind in dieser Zeit besonders beliebt. Als Schutz vor Mückenstichen sollten Reisende möglichst körperbedeckende Kleidung tragen. Da Insekten auch durch dünne Gewebe stechen können, ist die Imprägnierung mit Insektenabwehrmitteln empfehlenswert. Freie Hautstellen sollten mit Repellents, die den Wirkstoff DEET (Diethyl-m-Toluamid) beinhalten, eingerieben werden. Die Wirkstoffkonzentration sollte mindestens 30 Prozent betragen, um einen effektiven Schutz zu erhalten, der etwa 3-4 Stunden anhält. Die Überträgermücken des West-Nile-Fiebers, die Culex-Moskitos, stechen besonders häufig nachts, deshalb ist es sinnvoll, die Schlafstätten mit Moskitonetzen zu sichern. Optimal sind Netze mit einer Lochgröße zwischen 1,2 und 1,5 Millimeter. Dann haben auch kleinste Stechmücken keine Chance. Eine zusätzliche Imprägnierung mit Permethrin erhöht die Effektivität.

Auf den Internetseiten www.crm.de informiert das Centrum für Reisemedizin über aktuelle Entwicklungen zur Gesundheitsvorsorge für Reisen. Dort sind außerdem Adressen von Ärzten und Apotheken veröffentlicht, die qualifiziert zu Mückenschutz und anderen reisemedizinischen Fragen beraten.

Quelle: CRM