2011: Das Liszt-Jahr
Auch Ungarn zelebriert den 200. Geburtstag des Musikers

Land: Ungarn

Nächstes Jahr feiert man auch in Ungarn den 200. Geburtstag des großen Komponisten und Pianisten, der am 22. Oktober 1811 im damals ungarischen Raiding (heute Burgenland/Österreich) als Liszt Ferencz geboren wurde.

Nach ersten Erfolgen ging der junge Klavierspieler Franz Liszt beim damaligen Wiener Hofkomponisten Antonio Salieri zur Schule. 1823 zog Liszt nach Paris, wo er die nächsten Jahre Erfolge feierte. Der „Teufelsgeiger“ Niccolò Paganini sollte ihn hier prägen, er inspirierte Liszt zu seiner virtuosen Spieltechnik. Reisen führten ihn später durch ganz Europa, bevor Liszt 1848 Hofkapellmeister des Großherzogs von Sachsen-Weimar wurde. Seine fruchtbarste Komponisten-Zeit fällt in diese Periode. 1861 zog Liszt nach Rom, wo der einstige Liebling der europäischen Hautevolee sich der Theologie zuwandte und sogar die niederen Priesterweihen empfing. Ab 1871 bereiste er regelmäßig Weimar und Budapest, wo er als Dirigent, Lehrer und Komponist wirkte. Liszt starb während der Festspiele seines Schwiegersohns Richard Wagner am 31. Juli 1886 in Bayreuth.
Über die ungarische Musik hat der ‚europäische Weltbürger‘ Liszt einmal gesagt: „Wer vermag heute zu entscheiden, ob die Zigeuner ihre Melodien von den Ungarn gelernt haben, um sie ihnen aufzuspielen, oder ob das magyarische Volk sich nach den Zigeunermelodien gerichtet hat?“ Sei’s drum; Liszt jedenfalls hinterließ in Ungarn deutliche musikalische Spuren. So hat er zum Beispiel 1875 die Gründung der Budapester Musikakademie angestoßen. Seine Heimatgefühle kommen besonders in den „19 Ungarischen Rhapsodien“ zum Ausdruck, zudem wurde 1856 in Pest seine symphonische Dichtung „Hungaria“ uraufgeführt.

Das ungarische Liszt-Jahr wird offiziell am 22. Januar 2011 in Budapest mit dem Konzert der Ungarischen Nationalen Philharmonie unter der Leitung Zoltán Kocsis eröffnet. Es bietet dem Publikum im Jahresverlauf zudem Raritäten wie etwa die Vorführung von Liszts einziger Oper „Don Sanche“ beim Internationalen Opernfestival Miskolc am 11. Juni. Geplant ist auch ein Liszt-Marathon Ende Mai mit Crossover-Konzerten für Jung und Alt. Das Kammermusikfestival in Budapest Ende September widmet sich ebenfalls Franz Liszt.

Mehrere Reiseveranstalter und Incoming-Agenturen sowie das Ungarische Tourismusamt wollen das Jubiläumsjahr nutzen, um verstärkt Kulturreisende in der Magyaren-Republik willkommen zu heißen. Passend dazu hat man sich eine süße Überraschung ausgedacht: die Liszt-Kugel. Die kalorienreiche Köstlichkeit aus Marzipan und Schokolade erhält, wer 2011 an einer Busreise nach Ungarn mit dem Thema „Franz Liszt“ teilnimmt. Einzige Voraussetzung: Die Busfahrt wird gemeinsam mit einer an der Aktion beteiligten Incoming-Agentur organisiert. Eine entsprechende Liste ist beim Ungarischen Tourismusamt in Frankfurt erhältlich (frankfurt@ungarn-tourismus.de).

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